Giff noch wuohl
wat to doon för em

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Wat Klümpers Karl, den aollen Groffsmied, wör, de konn so recht nich mehr. Statt üöwer den Ambold (Amboss) flietig Pinkepang (Beschlag des glühenden Eisens) to makken, dai he nu leiwer schimpen. Et möök em grantig, dat he nich mehr arbeiten konn. Doch nu lööt auk noch sien Rötern (Maulen) merklick nao. An sick harren se nu jä wuohl Ruhe met den Mann, aower dat göng apatt nu män doch up so ne Kerkhoffruh heruut. Drüm pöcken Klümpers dör; se wollen met de lesste Ölung för den Bullerjan nich länger wochten. Pastor göng auk forts up Versehgang nao em hen.

     As den Geistlicken dat Stiärwekrüüß üöwer Groffsmieds Bedde to Höchten höölt un fierlick spröök: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen“, fröög den Iesenklopper: „ick hör et all, nu sin ick auk all dran!“ Met Bedacht spröök de Pastor, dao soll he sick män nich üöwer wünnern, denn wi alle wären schließlick eenmaol dran. De Groffsmied aower muulde terügge, dat he sick de nich gerne bi vördrängeln dai. Dat bruukte he auk nich, bleef de Pastor de ganz ruhig bi. Antlest läge nu maol all’s in Gott’s Hande. Hölp nix, nu möss he de män dör. Daoför wocheden up em auk „alle Herrlichkeiten des Himmels“.

     „Un dat ohne Arbeit?“, fröög hesterig (heiser) den Groffsmied. Andächtig nickoppede den Geistlicken un verkünnede: „Das ist die lauterste Wahrheit, denn statt zu arbeiten, werden wir dort im Paradiese nur die feinsten Tafelfreuden des Himmels genießen.“

     Bi düsse Worde baimde sick de Aolle in sien Bedde noch maol hauch un süffzde (seufzte): „Dao geew ick nix üm! As Smied kann ick nu maol nich bloß breet up mien Chat (Hintern) sitten.“ Dat wuord den Pastor nu doch wat to bunt. Dao woll he ohne Andacht nich länger mehr bi mitdoon. He smeet den aollen Querkopp en giftig Aoge to un spröök streng:: „Mann, küer mi doch nich egaol detüsken. Wochte et doch erst es aff. Villicht kanns dao buoben jä noch bi dat Dönnern wat helpen.“

Pötters plattdüütske Bööker uut den Aschendorff Verlag Mönster
sind alltiets immer wier wat Fiens van hier

Immer schön mitdenken

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Dat is nu all wat her, aower man kann säggen, et wören schöne Tieten daomaols. Dao was es maol en beliebten Pastor, de harre en heel gewitzten Köster. Beide konnen et wuohl. Et göng denn auk alls guet van en Kanten dao in de Gemeinde bi iähr.

     Eens gueden Dages nu, dao kam de Köster met wat ruut, wat noch wuohl so äs Wunner dörgaohn könnde. He härre spitzkreegen, dat et in Köln an Rhin en heelmaol wiesen Magister gäff, de mehr könn äs änner Lüe. Den gelehrten Schoolmester könn Rüerns in Nullkommanix dat Küern bibrengen. Dree Dage män bloß un dat Bliecken göng heelmaol aufschlussreich in ne wörtlicke Rede üöwer.

     „Wat du nich sächs!“, wünnerde Pastor sick. Doch schinn em de Saak män wat wild. De Köster aower höölt dekeggen. Pastors Teckel (Dackel) könn doch sowso all met wat wunnerlicke Kunststück mehr äs Hübsch maaken. Wu dat nu wuohl in de Gemeinde inslöög, wenn dat Dier küeren könn?! Dat gaff en Ruck bi den Pastor. Wuvull dat denn kosten dai? Nu ja, so ganz billig wäre dat nich. Aower fiefhunnert Mark … „Et is et mi wert“, harr de Pastor Füer fangen. Göng aower nich ohne Spesen, so de Köster. He möss jä nu auk … „Du moss seihn, dat du met füfftig Mark de Dage uutkömms“, pöck de Pastor noch maol in de Taske un lööt et debi.  

     Gesächt, gedoon. Met fiefhunnertfüfftig Mark in de Taske un den Kläffert an de Liene, möök sick den Köster up de Reise nao Köln hen. Doch Fleitepiepen. He steeg met dat Dier in Mönster all uut un lööt dao bi Wein, Weib un Gesang es maol so richtig de Puppen danzen. Dann kam he wier bi den Pastor an. „Nu säch mi erst es, off mienen Teckel auk guet küeren kann“, gaff de Geistlicke sick heel nieschierig. Doch wo wör sienen Teckel? De wör doch wuohl nich glieks all Hahn in Kuorw bi den Frauennaomeddag in dat Pfarrheim? „Nänä“, üm Gott’s Willen nich, wünk den Köster aff. Et wäre nich eenfach wiäsen. Nao den Sprachunterricht härre he dat Dier in Anzug met Strunzdook gar nich wierkannt! Glieks härre den Teckel em auk all frocht: „Säch es Köster, slöpp usen Pastor eenlicks immer noch met sien Huushöllske dao bis in de Puppen?“ Jö! Dao härre he gar nich wusst, wat he hörde! Em schinn, dat göng to wiet met dat vörluute Dier. Dao stönn jä naoher de Gemeinde bi Kopp! Un so härre he dat Zugfenster stantepee runnertrocken un den vörluuten Stenz ratz in en Rhin smietten.

     Dao kloppte de Pastor sienen Köster up de Schullern un sää: „Dat häs guet maakt, Köster. Immer schön mitdenken. Daoför kriss van mi nu noch teihn Mark extra debi drup.“

Schnellresterants
sind gar nich schnell

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Eggenkempers Franz harre et nich bloß drock, Franz harre auk Smacht. Smacht bis unner beide Arms!“ Doch nu wör nich Tiet, sick lang un breet wat setten to laoten. Drüm dai et Franz nu es met en Drive-Inn. Eenmaol mott man auk so wat es mitmaaken. So ganz geheuer was em dat nich, doch vör de Schranke gaff et kien Terügge mehr. Mit gehangen, mit gefangen.

Also, Taste drücken. Dao knackte et auk all uut de Sprechbox un ne Schräppelstimm quäkte em to: „Der City-Burger heißt Sie willkommen! Ihre Bestellung, bitte.“ „Ja, hier Eggenkemper. Ich möchte wohl gerne was essen …“ „Kein Problem. Ihre Bestellung, bitte.“ „Ich würde sagen Pommes, oder?“ „Bitte etwas lauter sprechen! Pommes. Groß oder klein?“ „Groß!!“ „Und mit was?“ „Das is mir egal. Hauptsache die Pommes…“ „Bitte fassen Sie sich kurz! Rot, weiß oder beides? Mit Burger oder ohne Burger…“

Franz wuorde lück wehrig in sien Auto. „Jaja, machen Se män, so, wie Sie meinen“, he moss lachen, „ich putz das wohl weg.“ „Also rot und weiß?“ „Genau!“ „Und was für Burger? Chicken Burger, Fisch-Mäck, Cheese Burger, Bacon Burger, Doppeldecker …“ „Ja, wenn schon, dann doch wohl den Doppeldecker, oder?“ „Also Doppeldecker! Mit Extra-Käse oder Bonanza-Bacon?“ „Hö? Wat? Bacon is das nich Schinken?“ „Schinkenspeck, kross gebraten.“ „Der ist doch nicht zu fett?“ „Ich sagte kross gebraten, eben unser Bonanzaschinken als Spezialität des Hauses.“ „Soso.“ „Also mit Bacon? Bitte fassen Sie sich kurz!“

Achter Franz huult en Dreier-BMW geföhrlick röhrend up. Oh je. Doch dao schräppelt et all wier uut dat Schrankenkästken: „Möchten Sie dazu noch einen Farmersalat?“ „Ja, gut dass Sie’s sagen! Da wäre ich wohl für!“ „Mit Dressing, ohne Dressing?“ „Was ham Se denn so?“ „Joghurt-Kräuter-Dipp oder die etwas schärfere Ranchvariante?“ „Kräuterjoghurt!“ „Noch was zum Trinken? Cola, Fanta …“  „Lieber Wasser!“ „Spritzig, Medium oder Still?“ „Spritzig!“ „Mit Eis oder ohne Eis?“ „Mit!“ „Viel oder wenig?“ „Herrjeh, was reinpasst!“

De BMW achter em geiht et an, as göng et forts up en Nürburgring. „Wäre das alles?“ „Alles!“ „Das wäre nun unser XXL-Format. Dazu bekämen Sie dann noch gratis unseren Goofy als Tagesgeschenk! Möchten Sie den Soccer-Goofy oder die Goofy-Mami?“ „Das is mir piepegal! Ich will nur noch essen, sonst nix!!“ „Ok. Dann nehmen wir die Zufallsvariante. Fahren Sie nun langsam zur Foodausgabe. City-Burger wünscht guten Appetit.“

An sick bruukte Franz nu erst es en Magenbitter. Wat en Faast-Futt-Gedoo! Eens weet de Mann nu genau: Schnellresterants sind gar nich schnell. Daoför ne Fraogestunde met schier Mumpitz. Ach so, ja, weinßens harre he nu auk för Hilde noch wat: de Goofy-Mami!  

Man sall usen Herrgott
de nich bi drinküeren

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Bekanntlick is et jä nu all ewige Tieten her, as Gott de Welt maakt harre. As siene Geschöpfe nu auk demit bi wören, moss he sick bi de Liäbenstieten wat infallen laoten, denn süss trappten se sick wanner alle up de Fööte un dat göng nich guet. Graut Riäknerie woll he de auk nich üm maaken un so harr usen Hergoott för jedereen an guet deertig Jäöhrkes dacht. Wietsichtig un allwissend wu de Allmächtige wör, woll he nu daomals all wat för de Demokratie doon. Also fröög he se, wat se daoto meinden.

     Met den Iäsel göng et loss. Doch glieks wünk dat Langohr all debi aff. Allmänto de schwuoren Lasten up en Puckel un dat nu gar deertig Jaohr, nänä. Dat möss weiniger. Gott harre Erbarmen un tröck nao wat Hen un Her achteihn Jaohre devan aff. Guet so. Nu wör en Rüe (Hund) dran. Off denn nu wuohl de Rüerns met deertig Jaohrn inverstaan wären? Man van wiägen. Glieks blieckte dat Dier all loss. Deertig Jaohre de Tunge uut en Hals bi all dat Laupen un dann auk noch alltiets schön Hübsch un Platz maaken, dat göng to wiet. Drüm gaff Hasso sick all met twiälf Jaohr tofriär. Meinee, so wat harre Gott sick nu gar nich dacht! Män nu wör de Aap all dran. „Du könns doch wuohl bequem met deertig Jäöhrkes feddig werden“, meinde Gott. Oh, dao härres den Aapen es seihn mosst. Dat Dier göng et glieks heel unwies an. Solange wollen de Aapen nich in de Baim rümspringen orre in en Zoo achtern Tuun Männekes maaken. Nä. Dao daien et twintig Jaohre allemaol. Auk auk guet. Gott woll de nu auk wieders nix mehr van hören.

     Nu wör de Mensk an de Riege. Off de Mensken denn nu met deertig Jaohren inverstaan wären? Godorri, dao harre Gott aower wat sächt. Deertig Jaohr? Wat wären denn deertig Jaohr? Nu guet, so kreegen se glieks de achtteihn Jaohr van den Iäsel debi. Doch et schinn, dat was immer noch nich guet. Nä? Dann iäben buobendrup nochmaol de twiälf Jaohre van de Rüerns. Ohohoh, de Mensk gaff immer noch kiene Ruh. Üm Striet uut en Weg to gaohn, dai de gütige Gott den Mensken gar noch de teihn Jäöhrkes van de Aapen debi. Mehr göng nich. Schluss.

     Kick, so liäwet wi Mensken nu auk bis vandage in etwa demit: De ersten deertig Jaohre geiht et us rundüm guet. Dann folget nao den siemmden Hiemmel mehrst so wat an Iäselsjaohre. Daonao sind de Hundejaohrn nich mehr wiet. Dat Haor lichtet sick de Tiähn fallet uut – un nich weinige verkruupet sick in de Ecken un knurret herüm. Krieget auk de lessten Jaohre nich den rechten Dreih, kann et us es de Aapen gaohn. Kümp et heel harre, landet nich weinige, so es de Aapen int Gehege, gar noch in en Gitterbett. Fazit: Man sall usen Hergott de nich bi drinküeren.

Nich mehr äs dree Dage

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Kardinal Galen (1878 – 1946) wör ja bekanntlick vör de Nazis nich bange. Man säch em nao, dat he üm de Ostertiet to de Clemensschwester Laudaberta (sie hatte inoffizielle Informationen, die Anlass für die berühmten Galen-Predigten waren) up guet Platt maol sächt härre: „Angst? För Christen duurt up Ostern hento de Angst män bloß dree Dage.“ Wat ’n Satz.  

Nix keggen de schönen bunten Ostereier. Schön, wenn se Freud un Farwe brenget, besönners nu, wenn de Sönne wier höhger stich. Doch alleene doot et de bunten Eier auk nich. Ostern, dao sitt mehr in. Dat woll so auk wuohl den Lüöwen van Mönster säggen. Nu kann nich jedereen glieks so eenen es Galen sien. Un doch könnden wi Christenmensken to Ostern es maol düssen Satz sacken laoten. För Christen duurt siet Ostern de Angst män bloß dree Dage…

Nich dat de Angst demit uut de Welt is, aower et sitt ächter all dat Bangemaaken mehr noch, wat us nich heelmaol inknicken lött. Well sick an so wat uprichten kann, wäd wuohl nich glieks minnmöötsk (kleinmütig). So eenen es Hölderlin (1770 – 1843) sach: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ So guet dat Rettende auk van buuten her is, so düch de Huopnung van binnen her nich minner wat. Papst Johannes XXIII göng met Kardinal Galen liek, as he bekannde: Well glöff, bibbert nich.

Guet so. So schmecket auk sicher de Ostereier noch maol so guet.