Gelobt sei Jesus Christus
Melodie: Melchior Vulpius (1609)
Text: Michael Weiße (1531)
Plattdeutscher Text: Otto Pötter (2020)
Bild: pixabay

Wi luowet Jesus Christus in alle Ewigkeit;
de Mensk för us is wuorden
uut graut Barmherzigkeit.
Hier deerundertig Jaohr
Gott dör Em spröök recht klaor.
Drüm luowt wi Jesus Christus in alle Ewigkeit.

Wi luowet Jesus Christus in alle Ewigkeit;
de vör Verdiärw will wahren
dör Gott‘s Gebot un Freud.
Ümdat in use Welt
för us dat Guede tellt.
Drüm luwot wi Jesus Christus in alle Ewigkeit.

Wi luowet Jesus Christus in alle Ewigkeit;
de sick an‘ jüngste Dage
us wiest in Herrlichkeit.
Wat bruoken wör, is ganz,
dann stahlt‘ in‘ ew’gen Glanz.
Drüm luowt wi Jesus Christus in alle Ewigkeit.

Aus meines Herzensgrunde
Melodie: David Wolder (1598)
Text: Georg Niege (1586)
Plattdeutscher Text: Otto Pötter (2020)
Bild: pixabay

Mien Hiärt un Siäl verlangt nao Di,
nao Di, du guede Gott.
So es de Sönn den Dag mäck nie,
mäcks Du Glück statt Verdruott.
Di Gott in‘ Hiemmelsglanz
gebühret Luow un Ehren
dör Christus usen Herren
gehöret wi Di ganz.

Ick möchte Di gehören,
för immer, ganz un gar.
Mi sall dann nix mehr stören,
et is mi all’s dann klar.
Drüm siägne all‘ mien Doon
un löchte uut mien Denken;
so laot ick gern mi lenken,
sing mit Di Ton in Ton

To Di hen will‘k mi wenden,
ansüss leip et licht quer.
Von Anfang bis in Enden
von Di kömmt alles her;
Vull Demoot bitt ick Di,
blief mi alltiets to Siete,
dann hät mien Liäben Wiete,
mit Di sin’k froh un frie!

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Aus dem Plattdüütsch Gebiädebook

Fragen Sie in Ihrer Buchhandlung
nach plattdeutschen Büchern von Otto Pötter,
erschienen im Aschendorff-Verlag Münster.

Plattdeutsche Pötter-Bücher
sind zu jedem Anlass immer ein originelles Geschenk „von hier“.

Hilf, Herr meines Lebens
Text: Gustav Lohmann (1962) und Markus Jenny (1970)
Melodie: Hans Puls (1962)
Plattdeutsche Übersetzung: Otto Pötter (2020)
Bild: pixabay

Help, Du Herr von ‘t Liäben,
laot mi nich verdiärben,
dat ick nich bloß Schiärben
laot up Erden hier.

Du, alltiets mien Lenker,
wahr mi vör so Schlenker
ohne Lecht un Blenker,
wahr vör Unglück mi.

Help mit Dienen Siägen,
dat ick nich verliägen,
sönnern weet, weswiägen
ick up Erden bin.

Stärke miene Siäle,
dat ick mi bewiäge
un dat Guede hiäge,
dat ick bin Gewinn.

Du, mien Born, mien Löchten,
büör mi up to Höchten,
dat auk ick kann löchten
hier, solang ick bin.

Bild: pixabay

Hier up Erden, oft verkannt,
sind alle wi in Gottes Hand,
So is gewiss us auk äs Christen:
Wi sind up Erden nich Solisten.

Nich eener löpp met flotte Been
för sick män bloß heelmaol alleen.
Auk is nich all’s bloß för de Katt,
dao is wiet mehr noch, gleiw mi dat.

Hier kieket wi män „unvollkommen“,
de „rechte Sicht“ is us noch nommen.
Dann aower kenn wi ’t ganz un gar –
so mäck de Bibel us dat klar (1. Kor 13, 9-12).

Quiält wi us hier auk noch so sehr,
bloß well dr glöff, vertruut up mehr.
Statt Verdrott giff us dat Kraft.
Daomet is oft all guet wat schafft.

Kommt groff wi auk maol van de Been,
föhlt liekers wi us nich alleen.
Söwwst wenn wi meint, wi wär’n k.o
kömmt gloovensfast wat up us to.

Biätter äs bloß wat fört Mündken,
bruukt dat apatt en stillet Stündken,
üm auk es ännersrum to denken.
So lött de Sinn up Gott sick lenken.

Ja, waorüm nich? Dat richtet up
un giff glieks wier en nie’en Schub.
Daokeggen schinnt et schwuor, statt licht,
ohne düsse Toversicht.

To föhlen, man is nich alleen,
wat könnt et änners sien, äs … schön.