Wählen gaohn

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Wählen gaohn, sägget se, dat sollen wi män nich up de lichte Schuller nemmen; denn well vör Wahlen uutkneep, hölpe jüst sücke Schaleier, de biätter in de Versenkung bleewen. Düsse Malefizpolitiker aower daien gern wuohl noch met twee Stimmen wählen, üm drantokommen. Häw wi et dann aower met sücke to doon, dann Gnad us Gott, dann sind Wahlen wanner för de Katt … Also: Dat Ääsken hauch und loss. Biätter wuohlbedacht wählen gaohn, statt so wat uut en Weg to gaohn. Ja, wählen gaohn, solange wi de frie’e Wahl noch häbet!

     Meinee, Lüü, et is doch män bloß en Krüüßken, wat debi naidig is. Dat is doch wuohl nich tovull verlangt, orre? Recht nommen is et aower akkraot Krüüßken kein Krüüßken, wat wi dao up de Wahlssieddels maaket. Korrekt is et en Andreaskrüüß.

     Nu häw wi et jä vandage nich mehr so met de Naomensdage. Dat ännert aower nix deran, dat de Naomen us wat sägget un – mehr noch – us use christlicken Werte düütlick maaket. So bedüüdet Andreas „de Ümsichtige“, ja, de „Uprechte“. Daoför stüörw he gar an 30. November 60 den Märtyrerdaut an en schräg Krüüß, dat sogenannte Andreaskrüüß. All dat is nich wegtoküeren, et is amtlick bekundet.

     Amtlick is vandage auk dat „Zeichen 201“ van use Straotenver-kehrsordnung met dat Andreaskrüüß. Et sägg us: „Kiek di üm!“, et häff also ne Schutzfunktion un will us vör Unglück un Mallör bewahren. Jajaja … ji häbt et nu villicht all ruoken, orre? Bi Wahlen is dat iämso. Recht nommen maaket wi dao up de Wahlssieddels jä auk en Andreaskrüüß. Un lück ümsichtig will us dat – recht bedacht – jä auk säggen: Kiek di üm! Wu sall dat hier alle so wiedergaohn? Woför stimm ick nu? För wat geew ick miene Stimme her? Aower auk, woför maak ick sömms eenlicks so Stimmung?

     Et is also längst män nich eenfach so’n Krüüßken deher. Et häff et bi Wahlen in sick, dat Andreaskrüüß. Et hölp denn bi Wahlen auk all vör üöwer hunnert Jaohren den gueden Pastor Kappen van Sankt Lamberti in Mönster. Oh ja, dao höölden wi et hier noch met de Gewissenserforschung, wenn et üm wat göng!Bi Pastor Kappen göng dat so: 

     Guter Gott, steh uns bei den Wahlen bei, um die Welt ein bisschen besser zu machen. So setze dem Überfluss Grenzen und lass die Grenzen überflüssig werden. Lasse die Menschen kein falsches Geld machen und das Geld keine falschen Menschen. Bessere solche Geldverdiener, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind. Schenke unseren Politikern mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Politiker. Und so lasst uns nun, ohn‘ länger zu schwätzen, das Kreuz ins rechte Kästchen setzen.

     Ick meine, bi Wahlen hölpe us düsse Gesinnung auk vandage noch ganz guet. Denk wi dran, wenn et sowiet is. Biätter wuohlbedacht wählen gaohn, statt so wat uut en Weg to gaohn. Ja, wählen gaohn, solange wi de frie’e Wahl noch häbet!