Van Medde Oktober bis Medde November häbet et hier de Vogels drock. Et is en Komen un Gaohn. So kommet van Nord un Ost nao hier int Winterquartier Saotkraihen, Dohlen un Ringelgäöse. Ännere Fleigers is et in de Wintertiet hier (immer noch) to kaolt. So trecket de Kraans (Kraniche) gen Süden. Sinnig kiek ick debi hauch, so es enst Georg Trakl (1887 – 1914), de schreef: „Am Abend, wenn die Glocken Frieden läuten, folg ich der Vogel wundervollen Flügen, die lang geschart, gleich frommen Pilgerzügen entschwinden in den herbstlich klaren Weiten.“
Ick kieke hauchup un wünner mi üöwer den kraansken Formationsflug, en Wunner för sick, wu de Vogels et dao buoben met heestrig Geroop, schön ächteran, de Riege nao, wiethen trecken laotet. Se fleiget en graute Tropps. Vandage dai man „nachhaltig“ säggen, denn de V-Formation spart vull Energie; so lött et sick achten in en Windschatten länger kraftsacht mehr so swewend mitfleigen. Drüm wesselt sick vörnvöran de besten Frontfleigers aff, üm achter sick de Familgen met guet twee Jungvogels to schonen. So schaffet se bi guet 60 – 80 Stundenkilometers hunnerte van Kilometers an en Dag, eher dat se sick maol wier up en Rastplatz verhaalet. Duusende Kilometers geiht dat so – un all’s ohne Navi noch so guet …
Well Glück häff, kann auk wuohl es seihn, dat de Kraans met iähre Fleigerie innehaolt. Dann trecket se up maol Kries üm Kriese. Biologen weet‘ waorüm. Denn dann nemmet se wuohl ne nie’e Witterung an dat Erd-Magnetfeld up orre nutzet ’ne biättere Thermik. So geiht et glieksdrup kriesend höhger un höhger. Mi is alleene dat all Wunner genoog. Dat schinn Günter Eich (1907 – 1972) wuohl nich minner so. He vertruude „dem Vogelflug seine Verzweiflung an. Denn er misst seinen Teil von Ewigkeit gelassen ab.“ Un wi? För us „heißt es Geduld zu haben, irgendwann wird die Vogelschrift entsiegelt.“
Recht so. Aower wat maaket wi Mensken daokeegen doch nich faken graute Welttheaters üm nix. Daobi geiht us de Welt unnere Hande kaputt. Alleen keegen so en Tropp Kraans all mössen wi us schiämen. Dat wüss nich minner wuohl düssen Geheimrat von Goethe (1749 – 1832). De schreef us all vör guet tweehunnert Jaohren int Stammbook: „Die Natur ist das einzige Buch, das, ohne großes Aufsehen zu machen, auf allen Blättern große Inhalte bietet.“
Hoot aff un Kopp hauch kann ick dao bloß up säggen.