Eens glieks vöran: Nich dat fröher aals biätter west wör, aower et wass änners. Wenn auk in de Industrie noch wull heel änners, göng et daomaols aower bi Otto Normalverbraucher so „nachhaltig“ to, dat et „nachhaltiger“ boal nich mehr göng. Dat göng gar bis an`t Lokuspapeer. Statt et, so äs vandage, „dreilagig sanft“ glieks in dutz Rullen to kaupen, schnibbelte Bäänd et noch ut Zeitungen Blatt för Blatt ääs-akkraot terechte. Up`t Hüüsken dao üöwern Pinn trocken, mossen Memmen et män guet knuwweln, üm sick dat Gatt de nich bi wundtoschüer´n. Aower wat dött man nich aals so för de Nachhaltigkeit! Dao können se sick vandage een Bispiell an niehmen. Doch nich bloß dat.
Urlaub? Hö? Woför harren se denn ne „Gartenlaube“? Üöwerhaupt keek man noch drup, de Pennige bineenetohaollen. Et gaff gar noch dän Weltspartag. Aower nich för so een „Sondervermögen“ äs vandage, sönnern et kam de wat bi up de hauge Kante. Motto: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“ Auk dat is un bliff nachhaltig, dao könnt se vandage alle säggen, wat se willt. Upmaakerie1 is et Kiegendeel. So gaff et för´t Gröwwste Dalli-Kernseepe, eenzig sunndags Lux. Wiärkeldags leipen de Lüe in iähr Aolldagstüüch, eenzig sunndags in en stiewen Staot. De Wiäke dör gaff et Dörgemöös off Pannkooken, eenzig sunndags Braoden. Doch met de Tiet kam de ümmer mehr met bi. Mi schinn, as de ersten Kauplaans met iähr „Vollsortiment“ Reklame mööken, maok dat all den ersten Knick bi de Nachhaltigkeit.
So fong dat bi Emmas Kauplaan auk an. Buuten harren se niäben Kaiser-Natron all en bunt Schild met den „Sarotti-Mohr“ dranschruuwet. Kuortdrup kam de auk noch Underberg met bi: „Seit 1846 das Fläschchen Wohlbefinden nach fetten Speisen oder reichlichen Mahlzeiten.“ Man konn all baol säggen: Oh je, Nachhaltigkeit adé. So fong dat an, Geld juckede in de Taske. Je grötter dat Angebot, ümso mehr Lüe wassen de verrückt up. Dat Nachhaltige stört dao bloß bi. Gott Dank giff et noch söcke äs Bäänd.
Bäänd kam dao vör Jaohren auk äs maol persönlick bi Emma drin. Siene Frau kureerde wull wat ut2, un so stönn Bäänd dao met en Sieddel in de Hande un gaff Order an Emma: Tüütken 100 Gramm Sago, en Spitztuuten vull fien Bookweitenmiähl (aower dat ut Dörpen!), een Pülleken Essigsaure Tonerde, ne Rulle Hansaplast, halw Pund guede Buotter … Un as Emma fröög: „Süss noch wat?“, sagg Bäänd: „Jau, Nuul’n.“ „Wat för Nuul’n denn?“, woll Emma wietten. Bäänd keek dutt3 üm sick un meinde bloß: „Nu ja, Nuul’n. Wat mähr?“ „Woför söllt de denn sien?“, keek Emma em an, „an sick do ji se jä bloß äs Sternkes in de Suppe, oder?“ „So is et“, stimmde Bäänd to, „aower usse Enkelkinner kommet un …“ „Bruuks mi nix mehr säggen“, gaff Emma sick verständig, „ick weet, de jungen Lüe vandage sind eenzig grell noch up heel wunnerlicke Pasta: Ravioli, Tortellini, Lasagne, Penne, Makkaroni, Canneloni …“
„Hör mi up met all dat Nuulnlatien!“, reip Bäänd. He woll doch nix änners äs Nuuln. „Leckere Nuuln, mehr nix.“ „Dat gleiw ick giärne“, nickoppede Emma, aower so eenfach wass et nich daomet. Et gäff män auk noch Bandnuul’n, Spaghetti, Trullis, Zöpflis …“ „Schluss!“, reip Bäänd, „wo sin wi denn? Nu suorg ick daoför, dat et bi us Katuffelpannekooken giff!“
„Wenn du dat menns“, meende Emma un streek so niäbenbi en Krüemel van de Ladenthek, „häb ji denn auk noog Üölge noch in Huuse?“ „Wat weet ick“, brabbelde Bäänd verdrietlick, „dann giff mi män so ’n Pülleken met, dat is jä nich weg.“ „Genau“, nickoppede Emma, „wat för Üölge sall et denn sien? Raffiniert or kaolt presset? Soja, Sesam, Sonnenblumen, Mais, Kürbiskern, Distel, Raps …?“
„Oh je!“, quäkte Bäänd nu bloß noch, „Frau, statt Raps giff mi bidde nu nen Schnaps! Nen gaas normalen Schnaps. De dött et bi mi all recht nachhaltig. Drüm komm mi ja nich noch met Raki oder Ramazotti, dann Gnade Gott di!!“
1 Verschwendung
2 war krank
3 verstört