De süelwerne Hochtiet harren Hedwig un Heinz all lange ächter sick. Et wär also Unsinn, to säggen, Hedwig wüss nich, wu Heinz uutsöhg. Un doch wör he so guet es unsichtbar för iähr. Denn dagesüöwer sitt Heinz äs Timmermann mehrst buoben upt Dack, dao krigg Hedwig em nich to Gesicht. Un ansüss? Nu ja, ansüss harre Hedwig sick dat mit em auk änners vörstellt.
Wenn he mit iähr an‘ Disk sitt, dött he bi ’n Fröhstück alltiets in eens dör Zeitung liäsen. Auk aobends, wenn he all mööde gaapet, hölt he sick all wier de Zeitung vör ’n Kopp un kann gar nich genoog liäsen, weil he dann schön in Ruhe noch de ganzen Kleinanzeigen dörkick. Dao kann Hedwig kieken un noch maol kieken, wat sall se denn seihn von em? In‘ Schlaopstuoben is dat auk nix änners. Kommet se sick dao es wat naihger, is et ja auk immer pickedüüster debi. Dat is bi iähr doch kien Lauphuus, wo Lecht noch debi brennt. Un muorns sitt he all wier achter siene Zeitung. Drüm krieget se auk män so guet äs nix voneene to seihn. Den Pastor bicht se es maol: „Meine Blicke gehen ins Leere.“
Unterhaltung is auk nich vull dao in‘ Huuse. Hedwig kann säggen, wat se will, he brummt dann mehrst bloß: „Hmm …“ Söwwst as se sunndags maol to em sagg, iähr wör upfallen, dat he sick nich den Schlips, sönnern den Gurt von’ Bademantel ümbunnen härre, brummde he achter de Zeitung her: „Hmm…“ Dat wör Hedwig to vull. Höchste Tiet, nu es annere Sieten uptotrecken. Se haude up den Disk un fröög, off he üöwerhaupt noch wüsse, wu se uutsöhg? „Hmm …“, mennde he bloß drup.
Nä. So nich mehr. Nu woll se em es änners kommen. Egaol, et konn nich unwies genoog sien.
Muorns drup rüöhrde Hedwig in de Koffietass un spröök up de Zeitung hento, se härre för naichste Wiäke Sunndag Reinhold Messner samt den Dalai Lama to ’n Aobendiätten inlaad’t … Off he nu wuohl upmuckte? Tatsächlick. Achter de Zeitung her sagg de Mann: „Soso.“ Un he meinde, so eenen es Messner könn villicht wuohl es mit em upt Dack! Gar vom Dach der Welt kaim düssen Dalai Lama. Dat härre he es maol liäsen. Oh ja, ganz interessanten Besöök. Bloß mösse Hedwig sick bi de Kuokerie dann nett wat infallen laoten. Dao bladerde he auk all wier üm.
Hedwig wüss nich, wat se noch säggen soll. Stump fröög se em: „Du, Heinz, wat dais du maaken, wenn ick es sterben soll?“ „Trauern“, sagg he. „Lange?“, fröög se. Daorup he nu bloß wier: „Hmm …“ Se wüss nich, off he daobi nickoppede orre nich. „Suorgs auk daoför, dat ick bi mienen Daut mit Annoce un Beld in de Zeitung komme?“ „Hmm“, brummelde he. Dat wör de Frau nu genoog. „Himmelherrgott!“ krieskede Hedwig, „dao moss nu erst daut sien, ümdat de eegene Kerl di auk es bi’n Zeitungliäsen noch ankick!!“
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