Wi sind bloß Gast up Erden

Wir sind bloß Gast auf Erden
Melodie: Adolf Lohmann (1938)
Text: Georg Thurmair (1935)
Plattdeutscher Text: Otto Pötter (2020)
Bild: pixabay

Wi sind bloß Gast up Erden
un laupet, Jan un Mann,
mit männige Beschwerden
up use Heimat an.

Verlaoten sind de Wiäge,
oft stocket us de Been;
nich Stütze un nich Driäge
seiht wi, si staoht alleen.

Eenzig in triste Wiete
löpp mit us Jesu Christ.
He steiht us trüe to Siete,
wenn all’s verlaoten is.

He müöge us behüten,
wenn wi es nich mehr könnt.
Dat He in siene Güten
us dann sacht to sick winkt.

Dat Korn för sick mott stiärwen

Das Korn für sich muss sterben
Melodie: Johann von Lauermann (1972)
Text: Lothar Zenetti (1972)
Plattdeutsche Übersetzung: Otto Pötter (2020)
Bild: pixabay

Dat Körn för sick mott stiärwen,
ansüss bliff et alleen.
De eene liäwt von‘ ännnern,
nich een kann solo sien.

Ümwandlung is ’t Stiärben,
in‘ Daut sitt dat Liäben.

So gaff Jesus sien Liäben,
nich dat wi hier liäwt blind.
Dat wi mit Heil un Siägen
bi Em uphuoben sind.

Ümwandlung is ’t Stiärben,
in‘ Daut sitt dat Liäben.

In Braut mit Em im Bunde
wies’t Best sick us to Wehr.
Dör Siene Osterkunde
kann us de Daut nix mehr.

Ümwandlung is ’t Stiärben,
in‘ Daut sitt dat Liäben.

De Gloov verwannelt Jammer;
dört Düüstern löcht et fien.
De Gloov haalt uut de Kamer
all Bitternis un Pien.

Ümwandlung is ’t Stiärben,
in‘ Daut sitt dat Liäben.

Dat Körn för sick mott stiärwen,
ansüss bliff et alleen.
De eene liäwt von‘ ännnern,
nich een kann solo sien.

Ümwandlung is ’t Stiärben,
in‘ Daut sitt dat Liäben.

So nemm denn miene Hande

So nimm denn meine Hände
Melodie: Friedrich Silcher (1843)
Text: Julie von Hausmann (1862)
Plattdeutsche Übersetzung: Otto Pötter (2020)
Bild: pixabay

So nemm denn miene Hande
un stüüre mi
bis hen int siälig Lande,
ewig bi Di.
Alleen göng ’t üöwer’n Haupen
up Schritt un Tritt;
wo Du weeß hen to laupen,
dao nemm mi mit.

In Dien Erbarmen hülle
mien Hiärt un Siäl;
un maak se ruhig un stille,
ohn Suorg un Fiähl.
Sie bi mi allerweggen,
wohen ’t auk geiht;
giff Du mi Schutz un Siägen,
giff mi Geleit.

Wenn ick auk wuohl nix merke
von Diene Macht,
liekwoll schützt Dien Stärke
mi Dag un Nacht.
So nemm denn miene Hande
un stüüre mi
bis hen int siälig Lande,
ewig bi Di.

Fest sall mien Dööpbund
alltiets staohn

Fest soll mein Taufbund immer stehn
Melodie: Chrysanth Joseph Bierbaum (1826)
Text: Christoph Berhnard Verspoell (1810)
Plattdeutsche Übersetzung: Otto Pötter (2020)
Bild: pixabay

Fest sall mien Dööpbund alltiets staohn,
ick will as Christ fromm liäben.
Drüm will ick gern nao Kerke gaohn
un enst in Huopnung stiärben.

Ick dank den Herrn, de mi uut Gnad
dör siene Kerk giff gueden Rat;
ick will dao gern up hören.

Dien Liäben sall mi Biespiell sien,
nemm Du mi an de Hande.
Christkönnig maak de Siäl mi fien,
dat ick nich end‘ in Schande.

Ick dank den Herrn …

So will ick biäden, bidden di,
üm Toversicht up Erden.
Christkönnig bitte, blief bi mi,
dann kann ick glücklich werden.

Ick dank den Herrn …

Bild: pixabay

Mit Goddes Hölp komm ick wuohl an

 

Glooven möch ick dao,
wo Klooket is so ganz nich klaor;
wo dat Begriepen keine to schwuor
u kic as Mensk nich all‘s verstaoh.

In Demoot weet ick, dat mien Blick
hier nienich all‘s klaor seihen kann.
Doch glöw ick, dat ick irgendwann
wiet mehr erkenn, äs bloß ‚n Stück.

So will ick gaohn hier dör mien Liäben
mit Toversicht un Gottvertruun;
fromm, ohne Bang, mit guede Luun –
bis eenes Dags u kick mott stiärben.

Un dann, well weet, ja, irgendwann
ick all‘s verklöört un all‘s sick rieget,
wat wi hier nich tostanne krieget.
Ick för mien Deel gloov fest daoran.

So ‚n Glööven is wuohl keine Schann;
mi stützet dat in use Tiet.
Schinnt mi auk manchs wat schwuor un wiet:
Mit Gottes Hölp kommt wi wuohl an.

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Vorwort zum Plattdüütsch Gebiädebook
erschienen im Aschendorff-Verlag Münster

Darin enthalten sind auch die in diesem Menü
verzeichneten Lieder und Gedichte