Wu et fröher in de Düörpschool so göng, dao weet‘ de Kölners vandage noch en Leed van to singen. Bi iähr stönn daomaols, „in de Kayass Nummer null …“, ne steenaolt School un dao härren se drin studeert. Dao den Liähre was en Welsch, de spröök eenzig män bloß Kölsch un bi em härren se studeert. Dao is nu wuohl wat bi brick gaohn (daneben- bzw. verlorengegangen). Doch well kann ännersiets schon all’s wietten? Drüm singet se in Köln up klooke Fraogen unscheniert: „Nänä, dat wissen we nit mehr, janz bestimmt nich mehr!“ Denn se wören jä bi den Liähre Welsch in de Klass! Un, nu ja, den Rest kanns di denken. Nu aower män nich glieks affwinken, eens dat wüssen se immer noch sicher: „Dreemaol Null is Null“ – un dat bleef auk Null! Daomet aff. Se wollen de denn auk wieders nix mehr van hören. Bloß singen wollen se de noch wuohl gerne van. Tschä, dann will wi se män singen laoten.
In männig Düörpschool wör dat hier fröher met de Schoolmesters un dat Plattdüütsch nich vull änners. Bi mi in Rheine wör et daomaols in de Sprickmannstraote de Michaelschoole met den Liähre Wilmer. De guede Mann dai wat he konn un göng immer up un daal in de Klass, ümdat wi Bünsels auk liekermaoten Verstand debi in en Kopp kreegen. Daobi dai he et met de Studeererie noch wuohl schön volkstümlick.
As nu maol, so es bi den Liähre Welsch in Köln, auk hier in Rheine bi den Liähre Wilmer, Riäken dran wör, sach Wilmer: „Passt mal alle gut auf. Also. Der Vater hat eine Kuh, die den Tag so, saan wer mal, zehn Liter Milch gibt. Klemens, was meinst du, wieviel Milch gibt die Kuh nu wohl in zehn Tage?“ Kleemken keek em lück dutt (verwundert) an un sach: „Hö? Mein Vater hat gar keine Kuh, Herr Lehrer.“ Wilmer bleef ganz ruhig. He keek üm sick un fröög: „Anton, was meinst du?“ Tönne druckste lück rüm un anterde: „Ich hab ja gar keinen Vater mehr, der is ja im Krieg gefallen.“ Oh. Dao harre den Schoolmester nu jüst gar nich an dacht. He wuselde en bettken dör Tönnes Meckyhaore un meinde: „Ach, mein lieben Jungen, ja, wi Leid mir das auch tut. Dao wollen wir doch lieber gleich mal hören, ob Konrad es weiß?“ He wiesede up Konrad un reip: „Konrad, so sag du es uns jetze mal!“ Hö? Konrad wüss gar nich, wat he hörde. Dat Kerlken moss de gar bi lachen, as he verwünnert spröök: „Kann ich nix zu sagen. Wir haben ja bloß Bullen, Herr Lehrer, die geben doch gar keine Milch!“ Aower dao klingelde et auk all.
Ick säch es so: Män guet, dat nu Pause wör.
De Plattdüütschbööker von Otto Pötter uut den Aschendorff-Verlag Mönster
sind alltiets wat Fiens von hier – as Geschenke sind se jüst so recht wat van us!