Heile, heile Hänsken

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Buchbesprechung von Bernd Robben

Rektor a. D., Heimatforscher, Gleesen

Pendelt unser intuitives Empfinden bei der Tonart Dur mehr in Richtung munter, forsch, frohgemut, erfrischend, so „schwingt“ es in Richtung Moll mehr zu der nachdenklich, versonnenen, wärmenden, ja, oft auch melancholischenSeite. In diesem Buch von Otto Pötter klingen allein schon durch den gefälligen Titel behagliche Molltöne.

     Wohltuend zeigt sich bei Heile, heile Hänsken unser Plattdeutsch mehr von der sanften, warmherzigenSeite, wobei es sich dennoch immer wieder so von binnen her angenehm schmunzeln lässt. In Moll verbirgt sich ja auch das plattdeutsche mollig, also warm, behaglich, schön. Entsprechend entfaltet sich beim Lesen dieses Buches eine durch und durch gemütliche Atmosphäre. Pötters Geschichten und Gedichte sind eben „richtig fein“ geschrieben. Nicht nur das. Otto Pötter versteht es geradezu meisterlich, Sprache zu verdichten; er ist ein renommierter Dichter des Niederdeutschen, der mit Worten geradezu treffend zaubern kann. So ist dem Dichter aus Rheine wiederum ein plattdeutsches Buch gelungen, das in keinem heimischen Bücherschrank fehlen sollte.

     Dabei hat der wohl bekannteste plattdeutsche Autor des Münster- und Emslandes „seine Sprache“ nicht als Mutter-, sondern als Großmuttersprache mitbekommen.

     Denn leider wurde unserer Generation nach dem Zweiten Weltkrieg das Plattdeutsche durch eine verkehrte Bildungspolitik ausgetrieben mit der Folge, dass heute kaum noch Plattdeutsch gesprochen wird. Das ist nicht einfach nur schade, das ist ein kulturelles Desaster, denn Sprache ist ohne Zweifel das höchste Kulturgut. So bleiben wir der nachfolgenden Generation ein historisches Erbe schuldig. So geht sang- und klanglos eine Sprache verloren, die die Lebenserfahrungen und Träume unserer Vorfahren auf eine ganz und gar einmalige Art und Weise beinhaltet.

     Man muss wohl erst weit in der Welt herumgekommen sein, um zu erkennen, was man an seiner eigenen Heimatsprache hat. Otto Pötter war lange Jahre „fern der Heimat“, wobei ihm besonders in Mexiko das Aussterben der indigenen Otomí-Sprache bewusst wurde.

     Wieder daheim war es seine Oma, die ihn bei seiner Rückkehr „ganz natürlich“ auf Plattdeutsch begrüßte. Das war für ihn die Initialzündung, das Plattdeutsche nicht untergehen zu lassen und es weiterhin zu pflegen. So schrieb er auf, was sein Herz bewegte.

     Wohl nicht von ungefähr wird er dieses Buch seinen Großeltern gewidmet haben, gleichzeitig aber auch seiner jüngsten Enkeltochter; denn bekanntlich ist ja die Tradition nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe der Glut.

     Heile, heile Hänsken, dabei glüht mollig die Hingabe an unser kulturelles Erbe; es ist nicht nur ein erlesenes, zeitloses Dokument unserer heimischen Sprachkultur, es ist vor allem auch eine wohlklingende Sinfonie des Plattdeutschen. Heel best. 

► Otto Pötter:  Heile, heile Hänsken – Fiens un Schöns samt schöne Töns – 225 S., 18,00 €
Verlag Aschendorff, Münster, 2020  –  ISBN-Nr.:  978-3-402-24655-9

Notizen von Fietsen und Miezen

Buchcover - Notizen von Fietsen un Miezen klein

„Notizen von Fietsen un Miezen“ – Cover

OTTO PÖTTER aus Rheine zählt zu den bekanntesten Autoren des münsterländer Platt. Nachdem er mit »Hackemaih« und »Kalennerblättkes« bereits zwei sehr erfolgreiche plattdeutsche Titel veröffentlicht hat, legt er nun mit »Notizen von Fietsen un Miezen« sein drittes Buch vor, auf das viele schon gewartet haben. Mit seinen gekonnt und leicht erzählten Episoden und Gedichten, die mal heiter, mal hintersinnig sind, versteht er es, dem Leser das angenehme Gefühl zu geben, er habe gerade mit einem guten alten Bekannten ein ordentliches Schwätzchen gehalten. So wie es sich messen lassen kann, was Otto Pötter zu Papier bringt, kann sich auch sehen lassen, was der Berliner Künstler und Grafiker Markus Pötter zu diesem Buch an Illustrationen beigetragen hat. Seine gelungenen Bilder runden die Texte auf schöne und ansprechende Weise ab und schaffen es, das Buch noch kurzweiliger zu machen.

Otto Pötter: Notizen von Fietsen un Miezen – un süss wat up Platt

mit Illustrationen von Markus Pötter
Verlag Aschendorff, Münster, 2010
ISBN 978-3-402-12962-3

14,80 Euro – geb. 160 Seiten

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Hackemaih – Alltagsgeschichten auf Münsterländer Platt

Buch-Cover Hackemaih klein

„Hackemaih“ – Cover

„Der plattdeutsche Pastor“ Erich Elpers aus Rheine schreibt hierzu:

„Platt ist nicht nur wieder im Kommen, Platt ist „in“. Und der Hit ist „Hackemaih, ein kleines Buch mit großem Inhalt“. Pfarrer Erich Elpers, Vic. Coop., „up Platt graut wuorden“ und ein wahrer Kenner der Niederdeutschen Sprache, meint: „Wer sich einmal richtig ins Plattdeutsche einlesen und einfühlen will, der muss, Hackemaih, das Buch von Otto Pötter unbedingt in seinem Bücherregal haben, damit er es nicht nur einmal liest, sondern damit er immer wieder die Möglichkeit hat, diese köstlichen und feinsinnigen Geschichten aus dem Alltag und die mit feinem Humor gezeichneten Anekdoten aus dem ‚Leben hier vor Ort‘ nachzulesen. Öfter und immer wieder ist mein Tipp.“ Denn:
Otto Pötter vermittelt in seinem Buch nicht nur die Plattdeutsche Sprache, nein er trifft das Herz des Münsterländers und unterhält auf’s Feinste. Sogleich entdeckt der Leser, dass die Plattdeutsche Sprache keineswegs nur was „für alte Leute“ ist. Es zeigt sich, dass Platt auch keine „platte“ Döhnkes-Sprache ist, sondern dass die heimische Mundart in guter Literatur detailgetreu alle Arten der menschlichen Befindlichkeiten einfangen kann. Dabei ist die hochdeutsche Übersetzung der einen oder anderen regional gefärbten ungewöhnlichen Ausdrucksweise durchaus positiv anzumerken. So werden ohne Schnörkel die Höhen und Tiefen des Alltags mit Witz und Verstand ans Licht gebracht.

Elpers schwärmt denn auch in höchsten Tönen von diesem Buch und sagt, dass er die unterhaltsamen Alltagsgeschichten geradezu verschlungen hat und sie (auch überregional) für jeden „mit Emswasser Getauften“ gut verständlich zu lesen wären. Dieses Buch zeige, dass viele Lebenswahrheiten und Lebensweisheiten auf Hochdeutsch gar nicht so treffend und wärmend ausgesprochen werden könnten; umso schöner und herzerfrischender aber „up Platt“. Auch wenn man sich erst einlesen muss, wird so das Lesen zum Genuss. Wer die Vielfalt und Aktualität der hiesigen Mundart entdecken und erfahren will, der sollte unbedingt diese kleine aber feine Plattdeutsche Fibel lesen – jederzeit auch ein schönes Geschenk!

 

Otto Pötter: Hackemaih – Alltagsgeschichten auf Münsterländer Platt
Verlag Aschendorff, Münster, 2. Auflage 2008
ISBN-Nr: 978-3-402-12756-8
14,80 Euro – geb. 128 Seiten

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Plattküeren – Braut- un Piepkookenbacken

Eine zeitgeschichtlich besondere DVD (30 Min)
aus der Reihe
Tradition und Leidenschaft – Historische Filmdokumente
von
Heinz Schulte, Rheine-Hauenhorst,
(Kulturpreisträger des Kreises Steinfurt 2019)

Foto: Cover der DVD von Heinz Schulte, Rheine
aus Anlass des 25-jährigen Piepkookenjubiliäums auf der Hofanlage Pöpping in Rheine-Elte am 5. Januar 2020
Von links nach rechts: Otto Pötter, Amalia Pöpping, Heinz Pöpping, Heinz Schulte

Der Film zeigt einerseits das traditionell Brotbacken im Backhaus und das Piepkookenbacken zu Neujahr am offenen Herdfeuer – und das alles unterhaltend geschildert, praktiziert und erzählt von Heinz und Amalia Pöpping zum 25.‘en Piepkookenbacken to Niejaohr auf Pöppings Hof in Rheine-Elte. Dazu gibt es Vergnügliches auf Plattdeutsch von Otto Pötter.

     Auf der wohl einmaligen Fachwerkhofanlage Pöpping in Rheine-Elte finden im Laufe des Jahres regelmäßig kulturhistorische Veranstaltungen zu Brauchtum und Heimatgeschichte statt. So beginnt das neue Jahr bei Pöppings mit dem traditionellen Piepkookenbacken am offenen Herdfeuer auf der Tenne des Haupthauses, zu dem auch muntere plattdeutsche Einlagen nicht fehlen. Warum das alljährlich von weither zahlreiche Besucherinnen und Besucher immer wieder anlockt, erfahren Sie mit den Filmaufnahmen dieser zeitgeschichtlich besonderen DVD.

Für 10 € + Porto ist diese DVD zu beziehen bei:
Metropoli Film Rheine, Tel.: 0 59 71 – 1 03 66
Mail: metropoli@gmx.de

Bild mit Genehmigung von Heinz Pöpping von der Fachwerkhofanlage Pöpping in Rheine-Elte

Bömmskes un Bömmelkes – un süss wat up Platt

Bmmskes un Bmmelkes - Cover neu klein

„Bömmskes un Bömmelkes“ – Cover

Otto Pötters plattdeutsche Bücher haben über die Jahre einen großen und beständig wachsenden Leserkreis gewonnen. Das hat ihn zweifelsohne zu einem der bekanntesten und beliebtesten plattdeutschen Autoren in der Region werden lassen.
Sein neues Buch „Bömmskes und Bömmelkes“  weist ihn einmal mehr als einen echten Könner plattdeutscher Kurzgeschichten aus. In ihnen zeichnet Pötter auf sehr unterhaltsame und hintersinnige Art Leben, Alltag und Gemüt der Menschen hierzulande nach und regt dabei wie nebenbei zum Nach- und Weiterdenken an.
Eine echte Bereicherung für das Buch sind die Illustrationen des Berliner Künstlers Markus Pötter, die es möglich machen, sich auch optisch in die Geschichten zu vertiefen.

Otto PötterBömmskes un Bömmelkes, Verlag Aschendorff, Münster, 2012

ISBN  978-3-402-12962-3, fester Einband, 160  S., 14,80 Euro

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