von und mit Otto Pötter

Bild: Markus Pötter

Otto Pötter, als Kolumnist, Emspoet und Autor zahlreicher plattdeutscher Bücher weithin bekannt, weiß Alltägliches so zu erzählen, dass sich die Mundwinkel dabei nach oben ziehen. Jüst up Platt weet man: Et draff auk gern maol lustig sien. In dieser Plattdeutschstunde gibt der Autor davon so allerlei zum Besten. Handeln die vergnüglichen Döönkes auch von Menschen wie du und ich, so reizen manche komische Lebenslagen doch immer wieder zu herzhaftem Lachen. Freuen Sie sich also auf ein kurzweiliges Plattdüütschstündken mit feinem Humor.

Bild: Aschendorff Verlag Münster
182 S. fester Einband 18 €
ISBN 978-3-402-25149-2

Das Buch handelt von Menschen, ihrem Leben in kleinen Alltäglichkeiten und mancherlei kuriosen oder auch umsichtigen Lebenslagen. Mit viel Einfühlungsvermögen und feiner Beobachtungsgabe erzählt Pötter von Land und Leuten in den Landstrichen längs der Ems. All das könnte auch an-derswo so passiert sein, aber nicht so wie hier … Man empfindet wohltuend den Respekt vor Brauchtum und Gemeinschaftssinn in einer Zeit, in der tradierte Werte und Gewohnheiten verblas-sen. Die Geschichten sind kauzig, mal mit Humor und mal augenzwinkernd mit verschmitztem Hin-tersinn erzählt. Das Buch wird man gern in Händen halten – wohl auch, um es zu behalten.

Emma Pötter (1926 – 2003): Sommerabend an der Ems, Aquarell 1980

As wenn sick Hiärwst un Fröhjaohr paart,
so is se, use Iemseart.
Maol blöss de Wind, maol schuurt et natt,
maol lacht de Sönn up Tratt un Patt.

Nich graut Buhai met Trömmelkes,
nich Bömmskes orre Bömmelkes,
wat tellt, dat is dat rechte Waort,
nich to lang un nich to kuort.

Hier treck nich eener di ne Schnuut.
Se küert daoför hier reinheruut.
Lutt männig Waort auk groff män doch,
Up Iemseart klingt‘ truulick noch.

Mit Aaperie kömms hier nich wiet.
Wat auk nich tellt, is Spiet un Striet.
Eens aower geiht schön Ton in Ton:
Bedächtig weg dat Rechte doon.

Man mäck nich graut Tamtam üm Nix,
doch feihlt es wat, bis holpen fix.
Hatt is de Griff, män week dat Hiärt,
de Art is sicher nich verkehrt.

Hier geiht et up dat grööne Land,
met Luune alltiets Hand in Hand.
Drüm treck de Pläät ick hier nich kruus,
denn ick bin giäne hier tohuus!

Ja: So is use Iemseart,
as wenn sick Hiärwst un Fröhjaohr paart.
Dat moss so nemmen, es et is,
dann geiht et guet di, ganz gewiss.

Bild: pixabay

Nach der Melodie: Ein Vogel wollte Hochzeit machen

Nu kiekt nich graut, ja, et is waohr,
… is nu … Jaohr: Fiderallala…

Dat Liäben krich nen annern Törn,
drüm, leiwe(n) … kiek nao vörn: Fiderallala…

Bis nu auk kiene twintig mehr,
so gönn di ümso mehr Plaseer: Fiderallala…

Wat häs nich alles för us doon,
häs selten maol es stille staohn: Fiderallala…

Drüm sägget wi di vis-à-vis,
van Hiärtengrund Gott lauhn et di: Fiderallala…

Von us daoför hier met Gesang,
di, leiw(n) … duusend Dank: Fiderallala…

Wi sächt et ohne graut Gedoo,
dat wi di häbt, dat mäck us froh: Fiderallala…

Drüm wünschket wi di nu auk hier
ne muntere Geburtsdagsfier: Fiderallala…

Wi nemmt dat Glas un sägget bloß:
Up … Vivat – Glückwunsch: Prost!
Fiderallala…