Stiekum Liebstebreefken Anno dunnemaol
Liebe Anni!
Weilst du mir nicht schreibst, schreib ich dir. An dir schreiben tu ich allzeit gerne. Da gibt meine Tinte immer viel bei her. Ja, an dir schreiben gibt nichts Schöners. Wenn du aber nicht schreiben willst, so schreib dann eben nicht. Ich möchte da aber nicht bei mittun. Ich wüsst sonst gar nich wohin mit die ganze Tinte. Drum schreib ich einfach weiter. So brauchst du auch an sich gar nicht schreiben, dafür schreibe ich ja gerne an dir. Aber vielleicht kannste mal schreiben, das du nich schreiben wills. Dann brauch ich mir nich immer einen Kopp machen. Aber wenn nich, tu ich mich eben dumm damit hin. Weil du aber nu lester Zeit gar nich mehr schreibs, bin ich doch ein bisken fickerich. Wenn du aber schreibs, das du nich schreiben wills, weiß ich das wenßens. Wann schreibs du denn nu mal wieder? So ganz ohne schreiben fehlt mir was. Wenn auch du mal schreibs, schreib ich umso lieber. Dann möcht ich mir wohl die Finger wundschreiben. Wenn du also auch an mir schreiben tätes, ist das alles irgenwie besser mit das Schreiben. Aber wenn du nich schreiben wills, muss es auch ohne schreiben gehen. Schöner wäre es aber mit Schreiben. Dann steht man da nicht so alleine mit. Also, liebe Anni, wann schreibs mal wieder? Aber wenn du nich schreiben wills, tu ichs gerne für dir mit. Ich bin ja gar nicht so. Ich kann ja schon bald gar nich mehr ohne schreiben. Und du, liebe Anni, wie geht es dir so damit? Du muss das gar nich erst großschreiben, aber wenn du wills, reicht auch schon en kleinen Brief. Das machts alles was leichter und man soll sichs ja nich unbedingt schwer machen. Drum schreib mal wieder, auch wenn du vielleicht nich schreiben wills. Aber besser wärs. In diesen Sinne
lieben Gruß von Hubert!
Noch was:
Wenn du wirklich schreibs, auch wenn dus nich wills, macht das nix. Das merkt ja nich einen. Das bleibt alles unter uns!