Giff Sprüchskes, de bliewet. „Spare in der Not, dann hast du in der Zeit“, dat is so eenen devan. Ick kreeg denn auk all mien erste Sparbook, as ick in de Schoole kam. Met fief Mark Grundkapital füng et an. „Wo wat is, dao kümp auk wat debi“, sagg mien Bessvaa (Großvater). Papas Spruch mahnde mehr, sick nich van ännere inwickeln to laoten, denn „de Gunst is noch kiene Gawe“.
Nu ja, ick bin de alle guet bi terechte kommen, auk wenn ick nich Millionär wuorden bin. Aower uut männig sparden Pennig is de bes up en Dag en guet Realvermögen uut wuorden. Dat is mi leiwer äs en windig „Sondervermögen“, wat real jä nix änners is äs Bankrottmaakers Manko is. Daobi föllt mi Sefa in, de spröök: „Wenn en Pisspott to en Braotpott wäd, stinkt et.“ Rejell Sparen verdrägg denn auk kiene fuulen Hännemätzkes. Spruch des Herrn: Ehrlich währt am längsten.
An sick wör dao Wiesmanns Willi auk wuohl för. Aower Willi üöwerdreew et. Willi wör nich sparsam, Willi wör gierig. Willi kneep, wo he konn. Dat göng so wiet, dat em gar de Krankenkasse to düür was. Doch nu quiälde he sick met leep Buukpien herüm. Wat nu maaken, wat nix kossede? Willi wäre nich Willi, wenn em auk daobi nich noch wat infööl. Villicht leit sick nao de Kerk so niäbenbi met den Dokter wat maaken.
Also waogede Willi sick nao de hauhge Miss an den Dokterinternisten Vinerius ran. Off he em es maol wat fraogen könn, denn, so meinde Willi ganz niäbenbi, ne Fraoge so van Mann to Mann, de dai doch nich glieks all wat kosten, orre? „Nein, nein. Gott bewahre“, wünk den werten Dokter genröös aff, wu he denn up so wat kaim? Willi fööl en Steen van Hiärten. In siene guede Luun kloppede he den Herrn Dokter gar kamradschaftlick up de Schullern un meinde, et göng jä wuohl auk to wiet, met ne eenfache Fraoge up en Kerkplatz so niäbenbi noch Geld to maaken. Hä, wat kreegen se et ant Lachen debi! Doch dann hörde Vinerius sick dat met Willis Buukpien recht ernst an un gaff em auk stantepee guet Raot. So un so wäre dat met em, dao soll he män nu düt un dat doon. Wiesmann was blej (erleichtert) bi düsse Antwort. Besten Dank auk, schönen Sunndag noch und Auf Wiedersehen …
Vetteihn Dage drup, kreeg he met de Post ne Riäknung van de Arztpraxis Dr. Vinerius. Bi den Betrag fööl Willi den Kinnladen runner. Dat droff doch wuohl nich waohr sien, so wat! Brastig baselde Willi glieks loss. He höölt den Dokter de Riäknung hen un sagg: „Se häbt mi doch nülick dao up den Kerkplatz sömms säggt, dat de Dokterfraoge nix kosten dai. Un nu so wat? Dat kann doch nich, orre?!“ Den Dokter Vinerius bleef ganz ruhig un anterde: „Doch, doch, mein lieber Herr Wiesmann, das ist alles rechtens. Die Frage kostete ja auch nichts. Doch die Antwort, nicht wahr, die ist nicht umsonst.“
För dat giff up Platt auk glieks wier en Sprüchsken: „So kann et gaohn, wenn den eenen van Holthusen un den ännern van Kniephusen is.“
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Pötter-Bücher aus dem Aschendorff-Verlag sind Klassiker der plattdeutschen Sprache.
Jederzeit schön was zum Schmunzeln und Entspannen
und immer auch ein originelles Geschenk „von hier“.