Männerkloo

Bild: pixabay

Vandage geiht jä män all‘s so up Kunst un Bildung heruut. Dao häbt se et gar met de Bildenden Künste. Bis up en Lokus sind se de met togange. Man sall et nich meinen, aower söwwst de Keramik is de auk all met bi. Unner us: Kicks di met Verstand vandage es maol en Männerkloo an, wünners di, wat uut ne Pissrinne nich all’s so wuorden is! Kacheln üöwer Kacheln, un alle män so de reinsten Artefakte.

     Daobi füng dat vör Jaohren män recht bescheiden an. Doch dann wollen de Sanitätskeramiker bi de Künsten wuohl auk gerne mitmaaken. Un so namm nu auk so ’n Männerkloo mehr un mehr Gestalt an. Daobi häbt se sick met de Tiet män doch so allerhand infallen laoten. Dat lött sick nich änners säggen. Nemm bloß es de Speibeckens, stabile Küben an de Wand, glieks met twee handlicke Griepstangen dran. Söök dat woänners es? So wat giff et bloß upt Männerkloo!

     Dann kamen dao kuortdrup auk all Kölnse-Waater-Spritzautomaten demet bi. För füfftig Pennig föhlde man sick dao dann nao wat Reihern met en gueden Stritz 4711 glieks wier es neugeboren. Auk wenn so wat dao all uut de Mode is, häbet de Kunstkeramikers nich schlaopen. Daoför kreegen et de Urinale. Jaja, düsse Dinger, wo de Fraulüe, van wiägen Stehpinkler un so, immer gerne so allerhand Tamtam üm maaket. Unsinn.

     Ick sägg et hier eenfach maol es Mann: Männer sind de doch gar nich för geboren, üm bi’t Pinkeln in de Hocke to gaohn! Waorüm söll ick mi dao krumm bi maaken? Richtup könnt wi dat allemaol biätter. Dao könnt se alle säggen, wat se willt, Gott woll dat so! Fraulüe, de dat nich begriepen willt, söllt män es upt Männerkloo gaohn. Se daien sick wünnern üöwer so en heelmaol aparten Niagarapinkelbottich. Muntere Mannslüü könnt dao gar met en strammen Straohl en lütken Football int Tor strüllen. Jawoll, so wat an Kunst giff et bloß upt Männerkloo! Herrjeh, gönnt us dat doch!

     Söllt sick de Fraulüe doch bi Tante Meier (Ausdruck für Damentoilette) änners amneseern. Wi sind, wat Kunst un Bildung anlangt, met use Männerklookeramik heel best tofriär. Man kann säggen, dao is jedet Pinkelbecken all en Kunststück för sick. Drüm staoh wi dao auk gerne bi in Reih un Glied. Wenn wi dao dann so, „Augen geradeaus“, piel up de Kacheln von de Wandkeramik kieket, gaoht us debi wahrlick graute Gedanken dör ‘n Kopp. Feihlde bloß noch, dat dao eenen von ächten her den grauten Zapfenstriek bi trummeln dai. Wi smeeten debi wuohl zackig de Hacken bineene.

     So, dat woll ick hier nu auk es maol säggen. Mehr nich.

Plattdeutsche Bücher von Otto Pötter
Immer was Schönes „von hier“