De Teihn Gebode up Platt

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Ick sin dien Gott, dien Schutz un Schild,
drüm achte guet, wat alltiets gilt,
so is auk di et guet tomode,
mit düsse, Miene Teihn Gebode:

1. Vergötter kiene Macht der Welt;
laot trüe Mi di to Siete staohn.
Ick sin dien Gott, de to di hölt,
mit Mi döss nienich unnergaohn.

2. Haoll, wat Mi tokömmt, hauch in Ehr
un acht auk iämso mienen Namen.
Ick staoh di bi, staoh di to Wehr,
spriäk du daoto dien Amen.

3. Verrenn di nich, heel wahn, malatt,
in Arbeit, Stress orre Klimbim.
Doo auk för diene Siäle wat,
drüm sie de Sunndag di Gewinn.

4. Ehre dankbar Vaa un Muor,
in‘ Öller laot se nich in‘ Stich.
Häb fröndlick di un sie nich daor.
Acht‘ guet up eenes: Striet‘ ju nich.

5. Haolle an di, nienich morde;
all’s wat liäft is’t Liäben gönnt.
Doch wahr di auk vör sücke Worde,
de ännere vernichten könnt.

6. Briäk nich lichthen den Ehebund,
laot di äs Lodderjan nich gaohn.
Befasse di auk nich mit Schund,
wu könn man süss noch uprecht gaohn?

7. Laot liggen, wat di nich gehört,
denn Klauen brenget nimmer Glück.
Auk Schrappen ohne Rücksicht stört,
et mäck kaputt bloß, Stück för Stück.

8. Dien Wort sall ehrlick sien un klaor,
nich ächten rüm, dat mäck nich froh.
Drüm sägg bloß dat, wat auk is waohr,
süss haoll di trüch, is biätter so.

9. Begehrlichkeit erfüllet nich.
Giez stött af, kennt kien‘ Manier.
Well nich genoog in‘ Halse krich,
verdriff dat Glück dör siene Gier.

10. Nich all’s wat Lust mäck, mäck auk froh.
Wahr di vör Sodom un Gomorra.
Drüm sägg ick et hier düütlick so:
Ora et labora.

Plattdeutsche Pötter-Bücher
aus dem Aschendorff-Verlag Münster;
Immer etwas Besonderes „von hier“!